April
3
2007
17:15
Kategorie:
Post Meta:

Lange war ich auf der Suche nach einer GUTEN Bilderverwaltung. Nachdem meine Sammlung immer größer wird und ich mir nicht alles merken kann, musste eine Lösung her, die Massen und Gigabyte an Fotos auf meiner Platte zu organisieren. Bislang hatte es gereicht, die Bilder beim Download der CF-Karte in eine einigermaßen sinnvolle und genaue Ordnerstruktur zu laden, aber wenn dann doch die Frage nach allen Bilder mit einer gewissen Person oder einem bestimmten Ort ist, ist die Suche groß. Es musste also eine sogenannte Digital Asset Management Software her.

Getestet habe ich vieles und gelöscht auch ich auch vieles. Was alle Kontrahenten unterstützen sollten war Tagging und XMP– sowie IPTC-Konformität, denn wie Flickr zeigt, ist Tagging wirklich sinnvoll bei Fotos und wenn ich mal umständlich getagged habe, dann will ich das auch in anderen Programmen nutzen können (Speicherung in XMP/IPTC Feldern). Das erste erwähnenswerte Programm wäre iView Media Pro, welches wirklich sehr komfortabel und leistungsfähig ist. Die Daten werden sehr gut in einer schneller Datenbank abgelegt und können binnen Sekundenbruchteilen abgefragt werden. Bei gutem Tagging sind hierbei Anfragen nach "Bilder von Christiane und Frank (aber ohne Sylvia) im Urlaub 2006 an der Riviera" überhaupt kein Problem mehr. Ein weiteres tolles Feature, was ich durch iView kennenlernte war das hierarchische Tagging. Hier konnten Tags in einer Hierarchie angelegt werden und somit blieb etwas Übersicht in der Tag-Cloud. Das wäre eine nette Idee für Flickr. Die Oberfläche der Software ist sehr angenehm, alles findet man an seinem Platz. Leider ist es ein wenig teuer (fand ich zunächst noch ok) und arbeitet momentan unter Vista nicht problemfrei. iView MediaPro wurde Mitte 2006 von Microsoft aufgekauft und seitdem gab es kaum Weiterentwicklung, deshalb musste ich weitersuchen.

Einige Softwares später landete ich bei IDimager, das dieselben Features bietet und in 3 Versionen zur Verfügung steht. Ich entschied mich für die Freeware und war begeistert. Komplettes Scripting ist möglich, so dass bereits die ersten Skripte zum GPS-Tagging zu finden sind *nice*. Es gibt wie in iView MediaPro hierarchische Tag-Strukturen und XMP-/IPTC-Konformität, alle möglichen RAW-Formate werden unterstützt und besonders das DNG-Format kommt gut, da die Tags direkt im DNG gespeichert werden können (das hatte ich bei iView nicht probiert). Ein weiteres Highlight ist das Versioning und der Downloader. IDimager findet selbstständig unterschiedliche Versionen eines Bildes und packt diese zusammen, so dass man keine Dubletten hat. In der Freeware Version kommt man leider nicht in den Genuss dieses Features, aber die größte Pro-Version kostet knapp 2-stellig, also noch erträglich. Die Pro-Version nutzt dann auch gleich eine SQL-, statt einer Access-Datenbank. Der Downloader ist auch ein (viel gesehenes, aber) sehr praktisches Feature. Bei Erkennung einer Speicherkarte, können Bilder automatisch in die Ordnerhierarchie heruntergeladen, Batch-getagged und verarbeitet werden. So lassen sich auch Pre- und Post-Download Scripts ausführen. Das ist natürlich sehr praktisch für die automatische DNG-Umwandlung aller RAW-Bilder. Einzig einen Nachteil hat IDimager: es hat einfach nicht den Look eines aktuellen Programms, aber dafür wird man mit sehr guten Features zu einem unschlagbaren Preis belohnt.

Nachdem ich völlig zufrieden mit IDimager bin, habe ich mir dennoch noch Adobe LightRoom angeschaut, da dies ja (teilweise zu Recht) in den Himmel gelobt wird. Ich mach's kurz: LightRoom ist toll. Es ist wie sein (kostenloser) Urspross RawShooter ein toller RAW-Konverter mit einem kleinem Schuss Adobe Bridge, aber mehr auch nicht. Die Konvertierungsmöglichkeiten sind natürlich genial, da lässt sich Adobe die Butter nicht vom Brot nehmen, aber in puncto Bildverwaltung geht kaum etwas. Keine Tag-Hierarchien und keine komfortablen Tagging-Features. Es ist alles irgendwie behäbig und unintuitiv. Alles in allem also ein TOP-RAW-Konverter, mit dem man schnell mal das eine oder andere Bild finden und von der CF-Karte herunterladen kann, aber noch längst nicht ausgereift. Die Oberfläche ist übrigens bombastisch. Bedienkomfort pur, auch hier ist Adobe Spitzenreiter.

« Backlink von ’ner Uni?
Guido Karp – Meet the professionals »
 
April
3
2007
22:33

*Google Picasa in den Raum wirft*

ich bin damit überaus glücklich. Finds relativ flott und übersichtlich. Aber du hast dich ja schon entschieden 🙂

April
4
2007
02:14

Google Picasa ist auch sehr gut, aber nicht zum Archivieren und Taggen, aber dafür ist’s auch nicht gemacht.

April
5
2007
20:35

das k r o. wie i

… sagen mir alle nicht so ganz zu… abgesehen von ner eigentlich doch ganz brauchbaren ordnerstuktur… das taggen aller bilder is doch „scheisse aufwendig“ oder? … und: mein fav. programm könnte taggen und ist vor allem eins : schnell! ich will ja nur bilder suchen und gucken .. nix bearbeiten…

April
6
2007
00:46

Dann dürfte IDimager ganz brauchbar sein. Man kann zwar auch bearbeiten, aber die Features halten sich in Grenzen. Schnell suchen kann man und gucken natürlich auch 🙂

Noch ein Tipp: Bei IDimager ist die Preview und die Thumbnail Size etwas gering eingestellt. Angenehm finde ich Preview auf 1280 und Thumbnail auf 200. Damit kann man dann auch schön scharf auf Vollbild die Bilder anschauen.

April
6
2007
13:13

das k r o. wie i

picasa unterstützt auch tags… k.a. ob die konform sind.. aber geht recht locker von der hand…

April
6
2007
18:23

Oh, da hat Picasa sich aber nochmal gemausert! Also Tags werden unterstützt und sie sind auch IPTC-konform, aber leider auch nicht hierarchisch und man kann sie nur umständlich finden. Aber schön, dass man mit Picasa auf die Keywords zugreifen kann, das ist gut zu wissen.

April
7
2007
08:53

Hi,
ich benutze Lightroom und es unterstützt Tag Hierarchien. Du kannst auch in der Hierarchie angeben, welche Blätter mit exportiert werden und welche Synonyme es gibt.

April
7
2007
17:07

Hmm, das habe ich in LightRoom nicht gesehen. Lediglich eine lange Liste aller Tags, die vergeben wurden. Dotted-Notation wurde auch nicht übernommen (bin mir nicht sicher, wie standardisiert das ist), wie kann man Hierarchien aufbauen?

April
17
2007
11:45

Da ich momentan vor einen ähnlichen Archivierungsproblem stehe, werde mir auf jeden Fall den von Dir favorisierten IDimager mal näher ansehen. Bin zur Zeit noch mit Picasa unterwegs, reicht allerdings nicht an Cumulus heran, das ich vor einigen Jahren mal genutzt habe. Vielleicht zieht’s mich auch wieder dorthin zurück. 🙂

April
17
2007
12:23

Noch ein Nachtrag zu Cumulus, die Einzelplatzlizenz wurde inzwischen auf ein neues Produkt ausgelagert. Das heißt MediaDex (http://www.mediadex.com/), basiert aber auf der gleichen Technologie wie Cumulus. Vielleicht siehst Du Dir das auch mal an, ich werde es tun.

April
17
2007
17:54

Die Website von MediaDex sieht vielversprechend aus und mit 80€ für die Pro-Version (die ich dringend für RAW-Geschichten brauche) ist auch noch im Rahmen, wenngleich mir da wieder mal LightRoom einfällt, das nur knapp teurer ist…

April
17
2007
18:32

So, habe MediaDex getestet und bin nach ein paar Klicks wieder bei IDimager. MediaDex ist top für Digital Asset Management, das weit über Bilder hinausgeht, aber leider verbergen sich dadurch für mich die entsprechenden Funktionen für Bilder in Untermenüs, was mir zu lange dauert und zu unintuitiv ist. Ansonsten habe ich es nicht viel getestet, aber es sah für seine Zwecke (Verwaltung aller möglicher Medien) sehr praktisch aus und hat eine gut durchdachte Oberfläche.

April
17
2007
18:39

Du bist ja richtig fix. Aber hast schon Recht, MediaDex ist ein komplettes DAM-Tool. Ich wurstel mich auch durch die Einstellungen. Inzwischen habe ich mir den IDImager ebenfalls installiert und er macht einen sehr leicht zugänglichen Eindruck, tendiere momentan in diese Richtung.