März
31
2008
09:06
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Obwohl einem Foto-Stative sicher als allererste Wahl für schärfere Fotos in den Sinn kommen, spreche ich erst im 3. Artikel dieser Artikelreihe darüber.

Der Grund dafür ist ganz einfach: Stative sind immer ein extra Gepäck, das getragen und aufgebaut werden muss. Das sage ich ganz bewusst aus eigener Erfahrung. So gut der Tipp des Immer-dabei Stativs auch sein mag, es ist nicht immer möglich ein Stativ bei sich zu haben. Dennoch sind Stative DIE Lösung für knackscharfe Fotos von sich nicht bewegenden Motiven.

 

Foto-Stative

Dreibein-Stativ

Dreibein-StativDurch die Verwendung von 3 Beinen sind Dreibein-Stative verwacklungsfrei und je nach Bauart extrem stabilisierend. Man sollte nicht am Stativ und vor allem nicht am Stativkopf sparen. Das wird vor allem deutlich, wenn man sich überlegt, dass es 2 Faktoren zu vereinen gilt: Stabilität und Leichtgewichtigkeit. Der Kompromiss findet sich in Stativen aus Carbon, doch sind diese entsprechend teuer. Stative bieten die Möglichkeit auch Bilder mit extrem langer Verschlusszeit verwacklungsfrei auf den Sensor zu bannen.

Für mehr Stabilität bietet es sich an, die Höhe in erster Linie durch Ausfahren der Beine statt der Mittelsäule zu erreichen. Zusätzlich lässt sich das Stativ beschweren (und damit stabilisieren), indem bspw. die Kameratasche am Stativhaken (meist unterhalb der Mittelstange) befestigt wird.

Einbein-Stativ

Einbein-StativEtwas mobiler und somit weniger stabilisierend ist das Einbein-Stativ, das vor allem bei Sportfotografen sehr beliebt ist. Es lassen sich damit schnelle Schwenks ausführen und vereint somit Stabilität mit schneller Wahl des Bildausschnitts.

Mit entsprechend guter Haltetechnik, lässt sich mit einem Einbeinstativ eine erstaunliche Stabilisierung erzielen (siehe Abbildung).

  • mittige Platzierung zwischen den Beinen: relativ wackelig
  • das Stativ wird am hinteren Bein in Schrittstellung abgestützt: gute Stabilisierung
  • das Stativ wird angewinkelt hinter einem der Füße abgestellt: gute Stabilisierung

Haltetechnik bei Einbein-Stativen

Das Einbein-Stativ lässt sich übrigens auch wunderbar als Wanderstock missbrauchen und fällt dadurch unterwegs kaum störend auf.

Beanbag / Gorillapod / Schnurstativ

Die wahren Immer-dabei Stative sind wesentlich weniger stabil, bieten aber sowohl preislich, als auch handlich den besten Kompromiss.

BeanbagBeanbags sind kleinen Sitzsäcken ähnlich. Vollgestopft mit kleinstem Füll-Material lässt sich das Beanbag auf vielen Unterlagen fest positionieren. Die Kamera auf dem Beanbag gelagert und bleibt somit nicht nur stabil, sondern vielmehr auch sauber und kratzfrei.

GorillapodDer Gorillapod ist vielleicht DAS Unterwegs-Stativ schlechthin. Durch 3 flexible Beine lässt sich der Gorillapod an nahezu jeder Befestigungsmöglichkeit fixieren. Die verstellbaren Kugeln sind zudem mit griffigen Gummiringen versehen, so dass das Stativ auch nicht so leicht verrutscht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Kamera mit dem Gorillapod bombensicher an Brückenpfeilern, Ästen und an sonstigen erdenklichen Objekten befestigen lässt.

Im nächsten und letzten Artikel dieser Artikelreihe geht es dann um das Grundlegende für scharfe Fotos: die Aufnahmetechnik. Ich werfe einen Blick auf bildbestimmende Parameter und wissenswertes aus technischer Sicht.

Als letzte und wahrlich günstigste Stativ-Alternative bleibt das sogenannte Schnurstativ zu nennen. Es besteht im Wesentlich aus einer langen Schnur und einer Gewindeschraube für das Stativgewinde der Kamera. Hierbei ist zu beachten, dass es sich um ein spezielles engl. Whitworth-Gewinde handelt. Entsprechende Schrauben sind also für teuer Geld im Fotohandel oder aber für günstig Geld direkt im Ausland erhältlich. Etwas günstigere Preise zahlt man in diversen Astronomie-Shops, da die Produkte dort weniger elitär angepriesen werden. Die Schnur wird an der Schraube befestigt (der Bastlernatur sind hierbei keine Grenzen gesetzt), die Schraube dann einfach ins Stativgewinde der Kamera eingeschraubt. Stellt man sich nun auf die bis auf den Boden reichende Schnur, lässt sich die Kamera in einer gewünschten Höhe fixieren. Man erreicht damit ein ähnliche Stabilisierung wie mit dem bereits erwähnten Einbeinstativ. Verlängert man die Schnur um etwas mehr als das Doppelte und formt sie zu einer großen Schlaufe, lässt sich die Schnur mit beiden Füßen (weit auseinanderstehend) fixieren. Da so geformte Schnurdreieck stabilisiert die Kamera um ein Vielfaches mehr, erlaubt jedoch keine Schwenks, ähnelt also mehr dem 3-Bein-Stativ. Das Schnurstativ ist leicht, klein und unheimlich praktisch zu verstauen. Lediglich der Look ist etwas ungewohnt und dürfte den einen oder anderen Blick auf sich ziehen.

Wem die Beschreibung etwas ungenau ist, kann sich einfach das folgende Video anschauen. Dort wird die Anwendung des Schnurstativs sehr gut erläutert.

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