Juni
12
2006
18:35
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Scientology

Nachdem ich heute in Darmstadt auf dem Schloßplatz von einem Scientology-Anhänger angesprochen wurde und ein relativ ernüchterndes Gespräch mit ihm führte, habe ich mich ein wenig mehr über die "Religion des 20. Jahrhunderts" (Zitat www.scientology.de) informiert.

Das Gespräch verlief leider etwas unbeherrscht beiderseits. Nachdem ich mit den Worten "Scientology? Ach nein, lassen Sie mal." die Anfrage meines Gegenübers etwas schnippig verneinte (er wollte mich in seinem Informationszelt über Scientology aufklären) und meinen Weg gen Bushaltestelle fortsetzte, hörte ich den schnellen Nachsatz "Dann haben Sie aber Vorurteile!". Da ohnehin noch genügend Zeit zum Erreichen meines Zuges existierte, entschloss ich mich daraufhin, einer kleinen Diskussion über das Thema nachzugehen. Es interessierte mich, wie mir diese "Religion" näher gebracht und schmackhaft gemacht werden würde. Ich wurde also gefragt, woher meine Vorurteile den kämen und antwortete salopp "Aus dem Internet.". Sicherlich keine sehr aufschlussreiche Antwort, aber meine Meinung fusste zu dem Zeitpunkt noch auf keinerlei Fakten, so dass ich ausweichen musste. Bisher waren mir nur die Schlagzeilen aus der Boulevard-Presse bekannt (bspw. die Diskussionen über die Geburt des Babys von Tom Cruise und Katie Holmes), woraufhin ich mich kurz über die Grundaussagen von Scientology informierte. Ich will diesen Artikel aber auch gar nicht religionskritisch gestalten und auch kein Statement über die vermeintliche Sekte abgeben, dafür werde ich ein paar Links posten, die einer persönlichen Meinungsbildung dienen können.

Sehr interessant waren daraufhin die Beispiele und Argumente, die mir entgegengebracht wurden. "Wenn Sie sich einen Porsche kaufen wollen, gehen Sie dann zum Lada Händler und informieren sich?". Dieser Vergleich hinkte doch mehr als Captain (!) Jack Sparrow nach Dutzenden Flaschen Rum am Feuer…. Wo war denn hierbei der Bezug zu meinem Beispiel? Ich habe mich nicht bei einer anderen Religion über Scientology informiert, sondern bei – hoffentlich – objektiven und neutralen Stellen im Internet. Dem aber nicht genug folgte – auf meine Kritik wurde hierbei nicht eingegangen… – gleich das nächste Beispiel: "Wenn Sie Physik studieren wollen, gehen zu dann zu einem Mathematik-Professor?". Ich spare mir an dieser Stelle einen Vergleich mit irgendwelchen Piraten, aber dieses Beispiel hinkte doch immer noch! Zum Einen stellt die Mathematik das wichtigste Werkzeug für die Physik überhaupt dar (ohne dieses könnte eine Naturwissenschaft wie die Physik keineswegs existieren, da jegliche Mittel zur Belegung der Theorien fehlen würden) und zum Anderen handelt es sich hierbei doch um nichts anderes als ein grünes Exemplar eines Sportwagens aus Zuffenhausen! Wir beide kamen zu keinem wirklichen Schluss, ich argumentierte, dass meine sog. "Vorurteile" durch objektive Meinungen von neutralen Wissenschaftlern geprägt wurden und eine subjektive Eigendarstellung daran wohl nichts ändern könne. Ich verwies hierbei nochmals auf das Beispiel des Porsche-Kaufs, den ich nicht durch Aussagen eines Porsche-Händlers, sondern nur durch meinungsneutrale (!) Artikel aus der Fachpresse entscheiden könne und beendete das Gespräch.

Ich habe mich nicht mehr sonderlich viel informiert und auch der Wikipedia-Eintrag ist als nicht-neutral vormarkiert, so dass es schwer werden wird sich wirklich fundiert und objektiv über Scientology zu informieren. Folgende Sendung von Sandra Maischberger zum Thema Sekten (insbesondere Scientology und die Zeugen Jehovas) möchte ich nicht vorenthalten. Ein wirklich sehr langes Video, aber es lohnt sich, da sehr viele Informationen über Scientology, die Zeugen Jehovas und Sekten an sich präsentiert werden.

Menschen bei Maischberger 

Wikipedia Eintrag 

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Bushido – Rock im Park 2006 »
 
Juni
13
2006
23:06

Ach, von denen ist das gelbe Zelt.

Das mit dem Vorwurf „Vorurteile“ ist ja ganz geschickt, denn die will man als tolerater Mensch natürlich nicht haben. Also haben sie einen schon gepackt. Auf der Welle reiten auch Abo-Drückerkolonnen („Haben sie was gegen ehemalige strafgefangene Jugendliche…“).

Man glaubt natürlich, so schlau zu sein, dass man die Diskussion mit denen bestehen könnte. Nur das ist unwahrscheinlich, denn die sind vorbereitet und ich nicht. Da ich aber gar nicht bereit bin auf deren Angebot einzugehen, egal ob ich die Diskussion „verliere“ oder nicht, lasse ich es gleich bleiben. Ich sage „nein, ich will nicht“ und gehe weiter. Und das hat denen gefälligst zu reichen.

Denn wer sind die denn, die meine freie Willensentscheidung in Frage stellen zu können?